Allgäuer Zeitung vom 1. August 2009
Stundenlanger Regen macht Akteuren nichts aus
Altusrieder Freilichtspiele - Trotz widrigsten Wetters wurde der «Hofer» nie abgebrochen Aufführungen zu 80 Prozent ausgelastet
Die Altusrieder Freilichtbühne hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber anderen Open-Air-Veranstaltern: Wenn es regnet, was es diesen Sommer ja oft tut, werden nur die Akteure nass. Die Zuschauer beim Freiheits-Drama «Andreas Hofer» haben ein Dach über dem Kopf.
Seit der Premiere im Juni mussten die Tiroler und ihre französisch-bayerischen Gegner schon mehrmals stundenlang bei strömendem Regen kämpfen, siegen und sterben. Dennoch wurde das Spiel nie unterbrochen. «Auch wenn es schüttet - unsere Spiellaune erschüttert das nicht», sagt Adrian Ramjoué, Sprecher des Freilichtspiels und Darsteller des Napoleon.
Über solche Beharrlichkeit schüttelt Regisseur Thomas Bayer ungläubig den Kopf. «Mich wundert das», sagt er. «Die Spieler nehmen den Regen hin und ziehen das voll durch.» Selbst als es einmal zehn Minuten lang hagelte, stoppten die Altusrieder nicht.
18 Mal rief Andreas Hofer inzwischen zum Freiheitskampf, durchschnittlich saßen 2000 Zuschauer auf der 2500 Plätze bietenden Tribühne. Wobei die Freitag- und Samstagabende meist fast ausverkauft waren, während sich an den Sonntagnachmittagen die Arena jeweils nur zur Hälfte füllte.
Ramjoué hat daraus eine Auslastung von 80 Prozent errechnet. Was die Gemeinde zufrieden stimme. Diese Zahl hatte man im Vorfeld erhofft. Besonders erfreut zeigt sich Ramjoué von der durchweg positiven Resonanz des Publikums, die sich in Briefen, Mails und Anrufen äußere. Nur ganz vereinzelt müsse er sich Kritik anhören.
Kritik gab es nach der Premiere vor allem wegen einiger Längen des Drei-Stunden-Stückes. Regisseur Bayer hat jedoch nicht nachträglich gestrafft. «Ich bin zufrieden mit dem ganzen Unternehmen», sagt er.
Um die Spannung unter den Spielern zu erhalten, übt Bayer immer wieder Manöverkritik, ruft seine Gruppenführer zusammen, redet mit den Hauptdarstellern. Ab und zu probt er Szenen nach, um das Spiel wieder zu intensivieren.
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