Wir nutzen nur einen Bruchteil unserer Hirnkapazitäten

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Wer hat diese Behauptung noch nicht gehört? Dass der Mensch nur 10 Prozent, mitunter heisst es 25 Prozent, seiner Hirnkapazität nutze, beeinflusst seit Jahrzehnten nicht zuletzt die Phantasie zahlreicher Sci-Fi-Autoren: Was, wird da oft spekuliert, wäre dem Menschen noch alles möglich, wenn er die grauen Zellen einmal vollständig aktiviere? Von genialischen Geistesleistungen bis hin zu Telepathie, Teleportation und Telekinese erscheint da alles denkbar.

Leider ist es Unsinn: Diese Vorstellung geht auf einen Bonmot von Albert Einstein zurück, der über seine Kritiker einmal sagte: "Ich glaube, diese Herren nutzen nur 10% ihrer geistigen Kapazität".
Aus irgendeinem Grunde bekamen das viele in den falschen Hals, und es wurde seit der Zeit immer weitererzählt (und vorallem von der Scientologen-Sekte als Wahlspruch erkoren), wir würden nur 10% unserer geistigen Kapazität verwenden. Jeder, der sich WIRKLICH damit auskennt, weiss, dass dem nicht so ist.

 MRI- und PET-Untersuchungen zeigen genauso wie biochemische Verfahren keinerlei inaktive Bereiche im Gehirn. Eine andere Wurzel des Gerüchts liess Vreeman und Carroll vermuten, dass die Legende von Quacksalbern in die Welt gesetzt wurde, die ihren Kunden hoch geistige Getränke als Hirnstimulantien unterjubeln wollten. Was ja auch irgendwie stimmt, wenn man davon absieht, dass sich die beabsichtigte Wirkung mit solchen Mitteln nur gefühlt einstellt. Immerhin soll es Menschen geben, die so nahezu metaphysische Wahrnehmungssteigerungen erreichen - bis hin zur Sichtung weisser Mäuse, die sonst niemand sieht.