Der Teddy - eine amerikanische Erfindung?

Dem kleine Stoffbären mit dem englischen Namen “Teddy” gelingt es bis heute mühelos, die Herzen kleiner und grosser Menschen zu erobern. Doch von dem Kosenamen für den Kuschelbären darf man sich nicht zu der Annahme verleiten lassen, dass unser kleiner Freund aus Kindheitstagen einen amerikanischen Erfinder hat. - Die wundervolle Geschichte des Teddybären beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts, im Jahr 1902. Richard Steiff (1877-1939), der Lieblingsneffe von Margarete Steiff (1847-1909), erschuf in nächtelanger Arbeit den ersten Spielbären mit beweglichen Armen und Beinen - genannt “Bär 55PB”, was so viel bedeutet wie: “55 cm gross, aus Plüsch und beweglich”. Doch Richards Tante war skeptisch. Zu gross und zu plump erschien ihr dieses Stofftier zum Spielen für Kinder. Richard durfte seinen Bären auf der Leipziger Spielwarenmesse ausstellen. Niemand interessierte sich für den Bären. Erst in letzter Minute bestellte ein New Yorker Einkäufer 3000 Kuschelbären - und der Siegeszug von Meister Petz konnte beginnen.

Bären waren zu dieser Zeit in den USA das Thema schlechthin: Präsident Theodor Roosevelt (1858-1919) ging im Jahr 1902 auf Bärenjagd. Doch anscheinend hatte sich der hohe Besuch von “Teddy” auch unter den Bären herumgesprochen, jedenfalls konnte der Präsident keine Beute erlegen. Ein kleiner Bär wurde von Treibern aufgespürt und an die Leine genommen. Doch Roosevelt weigerte sich energisch, den angeleinten Bären zu erschießen. Im Novermber 1902 veröffentlichte die “Washington Post” diese Szene als Karikatur. Es folgten viele weitere mit dem Präsidenten “Teddy”, und bald war die Beliebtheit des Teddybären fest mit Roosevelt verbunden. Die Zeichnungen waren der Auslöser für den amerikanischen Teil der Teddygeschichte.