SOS kommt von “Save our Souls”

Drei kurz, drei lang, drei kurz - fast jeder kennt das Notsignal SOS - und das, obwohl er kein Seemann oder Kenner des Morsealphabets ist. Unzählige Seeleute und Schiffspassagiere verdanken diesem Notruf ihr Leben.

Das internationale Notzeichen ist mit seinem eindringlichen Rhythmus das vielleicht berühmteste Morsesignal überhaupt. SOS war zunächst nur ein prägnantes Kürzel, das von Funkern auf der ganzen Welt schnell gesendet und erkannt werden konnte. Erst später wurde die Buchstabenfolge gedeutet als Abkürzung für das englische “Save our Souls” oder “Save our Ship”

1906 konnten sich Experten auf der Berliner Funkkonferenz auf SOS als allgemeines Notrufsignal verständigen. Alles sprach für dieses unmissverständliche Morsezeichen. So wurde SOS eingeführt und verdrängte das zuvor benutzte CQD - “Come Quick - Danger”. Von da an wurden fast 100 Jahre lang Schiffe in aller Welt mit diesem Morsecode in Seenotfällen alarmiert.

Traurige Berühmtheit erlangten die beiden Hilfesignale beim Untergang der “Titanic” in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912. Der britische Luxusdampfer rammte bei seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York einen Eisberg. Der Funker Philips funkte bis zur letzten Minute die Notsignale CQD und SOS. Die herbeigerufenen Schiffe konnten 703 Menschen retten. Dennoch fanden 1503 Menschen im Nordatlantik den Tod.

Seit der Einführung des weltweiten satellitengestützten Seenotfunksystems (GMDSS) am 1. Februar 1999 ist der Notruf SOS abgschafft worden und hat seine Bedeutung verloren.