Zündhölzer sind älter als Feuerzeug!

 

Im Jahre 1823 erfand Johann Wolfgang Döbereiner (1780-1849) das erste Platinfeuerzeug. Der Chemiker hatte entdeckt, dass sich ein Knallgasgemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff an Platin entflammen lässt. Die Konstruktion dieses ersten Feuerzeugs war allerdings nicht besonders handlich, sondern eher eine Zündmaschine, die zudem auch hin und wieder explodierte. Vier Jahre nach der Entwicklung des ersten Feuerzeugs, also 1827, kam der englische Apotheker John Walker (1781-1859) auf die Idee eines Streichholzes. Er hatte bei Experimenten entdeckt, dass sich eine Mischung aus Antimonsulfid und Kaliumchlorat durch Reibung an einer rauen Oberfläche entzündet. Walkers Erfindung war nicht ausgereift: Zu ungleichmäßig brannte die Flamme und verströmte zudem einen unerträglichen Gestank. Erst der Zusatz von weissem Phosphor konnte diese Unannehmlichkeiten beheben. Allerdings ist diese Chemikalie extrem gesundheitsschädlich. Und so ersetzten 1844 die schwedischen Chemiker Gustav Eric Pasch (1788-1862) und Karl Frantz Lundström (1823-1917) den weissen durch den roten Phosphor. Ein Problem blieb jedoch bestehen: Die Streichhölzer entzündeten sich allzuleicht von selbst. Diese Gefahr bannte Döbereiners Schüler Rudolf Christian Boettger (1806-1881), indem er den Phosphor aus den Zündholzköpfen separierte und ihn in die Reibfläche einbaute. 1848 wurden die ersten Sicherheitszündhölzer verkauft. Zwischen 1930 und 1983 gab es in Deutschland ein Streichholzmonopol. Der Grund: ein hoher Kredit, den ein schwedischer Unternehmer dem Staat gegeben hatte.