Kompassnadeln zeigen zum Nordpol!

 

Bricht man zu einem Abenteuer in die freie Wildbahn auf, darf der Kompass im Survivalgepäck auf keinen Fall fehlen. Denn wenn keine Wegweiser dem Reisenden Orientierung geben, dann ist das kleine Messgerät ein unentbehrlicher Helfer. Wie von Geisterhand weist es schnell den Weg zum Nordpol - denkt man zumindest!

Die magnetischen Pole und die geografischen Pole unseres Planeten liegen trotz ihrer ähnlichen Lage nicht an derselben Stelle und sind noch dazu paarig vertauscht. Der Südpol des Erdmagnetfeldes liegt derzeit etwa 2000 Kilometer vom geografischen Nordpol entfernt, etwa auf der Höhe der Königin-Elisabeth-Inseln im Nordpolarmeer. Der Nordpol des Erdmagnetfeldes ist aktuell sogar 2600 Kilometer entfernt vom geografischen Südpol und liegt vor der Küste der Antarktis.

Das Magnetfeld wird tief im Innern der Erde erzeugt und schützt uns vor kosmischer Strahlung. Im Gegensatz zu den geografischen Polen befinden sich die magnetischen Pole ständig auf Wanderschaft. Ja, das Erdmagnetfeld verlagert sich nach einer gewissen Zeit so weit, dass sich der magnetische Nord- und Südpol umdrehen! Untersuchungen haben gezeigt, dass sich ein Polsprung bisher etwa alle 500 000 Jahre ereignete. Der nächste ist seit Jahrtausenden überfällig: Vor 780 000 Jahren hätten noch alle Kompassnadeln nach Süden gezeigt.

p.s.: der englische Mönch Alexander Neckam erwähnte bereits 1187 eine magnetisierte, schwimmende Nadel, die bei Seeleuten in Gebrauch war.